An Liebe stirbt man nicht von Nathalie Azoulai:

 

Und so steuert der von Paul Sourzac hervorragend übersetzte Roman auf sein Finale zu, wo sich der Meister des Alexandriners entscheiden muss: für oder gegen den Sonnenkönig. Wie er sich entscheidet und mit welchen Folgen sei hier so wenig verraten wie die Seelenlage von Nathalie Azoulais Erzählerin am Ende des Buches.

02.02.2018, Christoph Vornweg im Deutschlandfunk

Als Aufforderung, die Tradition nicht steriler konformistischer Verehrung zu überlassen, wie sie die Goethe- und Schiller-Rezeption in Deutschland zu häufig geprägt hat, funktioniert der Roman dennoch auch auf Deutsch, zumal dem Übersetzer Paul Sourzac die Nachbildung der Munterkeit des Tons gut gelungen ist.

17.02.2018, Friedmar Apel in der FAZ (Bezahlschranke)

Denk an die Steine unter deinen Füßen von Antoine Wauters:

 

LTT-Schauspielerin Sabine Weithöner kitzelt unaufdringlich, aber sehr wirkungsvoll den ganzen Reiz aus dieser Sprache in Sourzacs Übersetzung: Jenes Balancieren zwischen drastischer Zustandsbeschreibung und dem Beharren auf einer fast märchenhaften Poesie, gegensätzlich, kontrovers, provozierend und doch voll innerer Schönheit. 

07.06.2022, Armin Knauer im Reutlinger Generalanzeiger 

 

Besonders kraftvoll sind jene Passagen, aus denen der unbändige Lebenswille der jugendlichen Protagonisten spricht […] Die Verarmten und Ausgegrenzten lernen, sich in einer Nische um ihre Zukunft zu kümmern […] Die Offenherzigkeit, mit der Wauters Resilienz, Eigeninitiative und Vertrauen ins Leben preist, mag naiv erscheinen, aber hat er nicht recht zu behaupten, dass das Leben einfallsreicher ist, als wir es sind?

17.10.2021, Sigrid Brinkmann im BR2

Die Stimmung in diesem Roman ist düster, geheimnisvoll und bedrohlich. Man kann ihn als Kritik an den Machtstrukturen in Familien und in der Gesellschaft lesen, als ziemlich unverblümte Abrechnung mit Ausbeutung und der psychischen und physischen Misshandlung […] In dem Lehrstück steckt aber ein optimistischer Zug: Der Glaube an die Fähigkeit des Individuums, sich aus den Ketten der Herkunft und politischen Umstände zu befreien. Denn am Ende gelingt es den Zwillingen, dem Elend zu entkommen, erwachsen und erfolgreich zu werden. Ein sehr ungewöhnlicher Bildungsroman.

26.08.2021, Dirk Fuhrig im Deutschlandfunk Kultur

Traumhafte Kindheit von Catherine Millet:

 

Unprätentiös, elegant, zum größten Vergnügen der Leser.

11.11.2017, Niklas Bender in der FAZ (Bezahlschranke)

 

Ein kühler, analytischer, teils psychoanalytischer und wieder sehr intimer Blick, sprachlich-stilistisch auf allerhöchstem Niveau. Ein wieder radikal offener, aber gleichzeitig zarter – verletzlicher Text.

01.11.2017, Dirk Fuhrig im Deutschlandfunk Kultur

Lehn dich an mich von Serge Joncour:

 

Wie Serge Joncour [die Liebesgeschichte] abwechselnd aus der Optik von Aurore und Ludovic erzählt und in die gesellschaftlichen Umstände einbettet, in denen beide auf unterschiedliche Art vereinsamen, ist ein Meisterstück.

15.11.2019, Peter Burri im Tagesanzeiger

Die Zuschauer von Nathalie Azoulai:

 

Nathalie Azoulai hat eine Familiengeschichte geschrieben, die ohne Plot weit über Zeit und Ort der Handlung hinausweist. Hier geht es um einen grundsätzliche Verfasstheit: um tief verankerte Unsicherheit und diverse Methoden, sie zu kaschieren. Darum, wie empfindlich jemand reagiert, wenn die eigene Existenz nicht selbstverständlich oder gar bedroht ist. Erzählt wird das in einem ruhigen Ton, mit traumwandlerischer Sicherheit.

09.06.2020, Carsten Hueck in der SWR2-Sendung „Lesenswert“

 

Der raffiniert erzählte, trotz seiner oberflächlichen Ereignisarmut sehr spannungsreiche Roman passt […] genau in unsere Gegenwart und zu Themen, die uns alle in den letzten Jahren beschäftigen, wie Flucht und Migration, Integration und Ausgrenzung. Vor allem geht es in „Die Zuschauer“ aber auch um die Achtlosigkeit im Umgang mit der Sprache und die zerstörerische Gewalt, die in scheinbar kleinen Sätzen stecken kann.

24.05.2020, Georg Renöckl in der Sendung „Ex libris“ auf Ö1 

Die Werke der Barm­herzigkeit von Mathieu Riboulet:

 

Ein schonungsloser Roman, der nahegeht und wehtut […] Riboulets Verwebung von Zeit- und Erzählebenen, von Kunstbetrachtung, Liebesszenen und Schreckensvisionen erzeugt beim Lesen einen hypnotischen Sog.

03.10.2016, Susanne Leuenberger in bref – Magazin der Reformierten (Bezahlschranke)

Wenn mit meiner Unschuld nicht alles vor die Hunde ging
von Emmanuelle Bayamack-Tam:

 

Ein moderner Entwicklungsroman, der zum Besten gehört, was man 2014 gelesen hat.

02.01.2015, Lena Bopp in der FAZ (Bezahlschranke)

 

Was für ein schräger Adoleszenz-Roman mit supercoolem Erzählgestus! … der nonchalante Erzählton trägt und täuscht über sich beiläufig auftuenden Abgründe an Trauer, Vereinsamung und Vernachlässigung hinweg. Ein Coming-of-Age-Roman, den ich wegen der trügerischen Souveränität seines Grundtons empfehle.

19.07.2015, Sabine Peschel, Deutsche Welle 

 

Emmanuelle Bayamack-Tam gibt ihrer temperamentvollen Protagonistin eine ganz eigene Sprache, teils hoch poetisch und klug über das Erzählen reflektierend, teils jugendlich derb. Eigenartigerweise irritieren diese Wechsel der Sprachebenen beim Lesen gar nicht, denn sie entsprechen Kimberleys frühreifem, aber doch auch noch kindlichem Charakter. Die Übersetzer Christian Ruzicska und Paul Sourzac vollziehen diese Wechsel der Sprachebenen sehr geschickt nach.

08.09.2014, Dina Netz im Deutschlandfunk Kultur

Jims Roman von Pierric Bailly:

 

Das Buch verhandelt die Dichotomie von Großstadt und Regionalität ebenso leichthändig wie Fragen nach Verletzlichkeit und Männlichkeit, nach Unabhängigkeit und der Möglichkeit persönlicher Freiheit in traditioneller Umgebung.
In seiner sehr anschaulichen, authentischen Alltagssprache entwickelt Pierric Bailly das fesselnde Porträt eines zwar bodenständigen, aber charakterlich sehr vielschichtigen und ständig über sich selbst reflektierenden Einzelgängers.

05.07.2022, Dirk Fuhrig im Deutschlandfunk

Ein wunderlicher und schöner Roman über Vaterschaft.

21.03.2023, Niklas Bender in der FAZ (Bezahlschranke)